Nachrichten

Kalender-Icon  

Ehrenamtsempfang des Landkreises Böblingen

Am Donnerstag (24. November 2022) hat der Landkreis Böblingen sechs engagierte Bürgerinnen und Bürger in der Aula des Kaufmännischen Schulzentrums ausgezeichnet.
Sechs Engagierte Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnetAuf dem Foto sehen Sie von Landrat Roland Bernhard (ganz rechts) und die Vertreter der Kreistagsfraktionen Ingrid Pitterle (5. von rechts), Heidrun Behm (vorne Mitte), Dr. Tobias Brenner (4. von links), Thomas Sprißler (3. von links), Dr. Alexander Baisch (2. von rechts) und Helmut Noë (4. von rechts) mit den Geehrten Elfriede Belouschek (4. von links vorne), Gesine Hindennach (2. von links), Dr. Wolfgang Wulz (ganz links), Maximilian Reinhardt (3. von rechts) und Michael Kast (5. von links).(Nicht im Bild Beate Holderied, für die ihr Ehemann stellvertretend die Auszeichnung entgegengenommen hat)
Fraktionsvorsitzender Helmut J. Noë mit Historiker Dr. Gerhard Raff

Beim Ehrenamtsempfang des Kreises wurde deren Einsatz für andere gewürdigt. Geehrt wurden Elfriede Belouschek aus Waldenbuch, Beate Holderied aus Weil im Schönbuch, Gesine Hindennach aus Leonberg, Dr. Wolfgang Wulz aus Herrenberg und Maximilian Reinhardt aus Sindelfingen. Der Naturschutzpreis des Kreises ging an Michael Kast aus Leonberg.

„Gerade in den derzeitigen Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig Menschen sind, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie helfen in Not geratenen Mitmenschen und sind leuchtende Vorbilder. Gemäß unserem Landkreismotto „Die Vielfalt macht´s“ engagieren sich die heute Geehrten in einer bunten Vielfalt an Ehrenamt in unserer Gesellschaft. Sie stehen dabei stellvertretend für alle Ehrenamtlichen im Landkreis Böblingen“, so Landrat Roland Bernhard in seiner Begrüßung.

Vorgestellt wurden die Geehrten von Vertretern der Fraktionen des Kreistags, die für jeden eine Laudatio hielten. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz wurde Elfriede Belouschek aus Waldenbuch geehrt. Seit 2010 unterstützt sie Menschen mit psychischer Erkrankung bei der Bewältigung des Alltags und bei Arzt- und Behördenbesuchen, zunächst ehrenamtlich für das Gesundheitsamt und seit diesem Jahr für die Psychologische Beratungsstelle. „Für Elfriede Belouschek ist ihr Engagement als Ehrenamtliche immer sehr wichtig, da es ihrem Leben einen Sinn gibt, wenn sie anderen helfen kann. Bei ihr kann man deutlich sehen: Ehrenamt macht stark und hält jung“ erklärte Ingrid Pitterle, LINKE-Fraktionsvorsitzende im Kreistag.

Beate Holderied aus Weil im Schönbuch wurde für ihr außergewöhnliches Engagement um das Streuobst im Landkreis Böblingen ausgezeichnet. Heidrun Behm betonte in ihrer Laudatio für die Fraktion der Grünen: „Das Herz der bundesdeutschen Streuobstpädagogik schlägt am Schönbuchrand und seit 20 Jahren bestimmt Beate Holderied seinen Rhythmus. Beate Holderied weckt die Begeisterung für die Kulturlandschaft Streuobstwiese bei den Kindern in den Grundschulen. Sie ist die Erfinderin und Gründerin des Projektes „Die Streuobstwiesen - Unser Klassenzimmer im Grünen““. Beate Holdenried ist außerdem Vorsitzende des Vereins Streuobst-Pädagogen e.V. und Mitbegründerin und Leiterin der Böblinger Streuobstschule. Beim BUND Landesverband Baden-Württemberg ist sie ehrenamtliche Streuobstbeauftragte.

Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhospizarbeit wurde Gesine Hindennach aus Leonberg ausgezeichnet. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Tobias Brenner führte in seiner Laudatio aus: „Mit Frau Hindennach ehren wir gleichsam auch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendtrauerbegleitung. Wir brauchen Menschen wie Sie, die einfach da sind, wenn Schweres auszuhalten ist, und die helfen, die Sprach- und Hilflosigkeit im Umgang mit Sterben und Tod zu überwinden.“ Nachdem sie zunächst im Erwachsenenhospizdienst tätig war, unterstützt Gesine Hindennach seit 2013 den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Leonberg. 2015 absolvierte sie zusätzlich zur Berufstätigkeit eine Qualifikation als Trauerbegleiterin und ist auch in der Trauerbegleitung tätig.


Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Thomas Sprißler würdigte Dr. Wolfgang Wulz aus Herrenberg: „Der unermüdliche und tatkräftige Einsatz von Dr. Wolfgang Wulz für den Erhalt, die Pflege und die Erforschung des schwäbischen Dialekts ist eine wichtige Stütze für Mundartinteressierte in ganz Baden-Württemberg. Er ist ein Pionier und Vorbild und hat es in all den Jahren geschafft, viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu gewinnen. Mit dem Ehrenamtspreis des Landkreises wird sein außergewöhnliches Engagement für die Mundart gewürdigt.“ Dr. Wolfgang Wulz ist u.a. Erster Vorsitzender des Vereins „schwäbische mund.art e.V.“ der die Sebastian-Blau-Tage mit Preisverleihung ausrichtet. Außerdem ist er Initiator der Mundartstammtische und Mitveranstalter des Mundartabends des Landkreises. 2019 wurde ihm die Heimatmedaille verliehen.

Maximilian Reinhardt aus Sindelfingen wurde für seine herausragenden ehrenamtlichen Verdienste geehrt. Der Vertreter der FDP-Fraktion Dr. Alexander Baisch führte in seiner Laudatio aus: „Max Reinhardt wurde mit jungen 19 Jahren zum Stadtrat Sindelfingens gewählt und ist in vielen Ehrenämtern tätig. Herausragend ist dabei die von ihm gegründete Aktion „Helfen statt Hamstern“, die als Coronahilfe begann und mittlerweile bedeutende Hilfe für die Ukraine leistet. Seine Ehrung ist auch ein Signal an junge Menschen, sich sozial und kommunalpolitisch zu engagieren“. Maximilian Reinhardt hat mit seinem Engagement bei „Helfen statt Hamstern“ unter anderem dazu beigetragen, dass zahlreiche dringend benötigte Hilfsgüter Ukrainerinnen und Ukrainer vor Ort erreicht haben.

Mit dem Naturschutzpreis des Landkreises wurde Michael Kast aus Leonberg ausgezeichnet. Er leitet “Die Schlammbrüder“ sehr engagiert. „Die Schlammbrüder“ ist die Arbeitsgruppe Umwelt im Bürgerverein Eltingen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Noë betonte in seiner Laudatio:

„Michael Kast und die Schlammbrüder und Schlammschwestern sind der Inbegriff für einen beispielhaften Einsatz für den Natur- und Artenschutz“. Seit 1981 engagieren sich „Die Schlammbrüder“ für Tiere und Pflanzen. Seit 2022 wurden 42.000 Arbeitsstunden geleistet und vier Feuchtbiotope, zwei Trockenbiotope und zwei Hektar Biotopfläche angelegt. 2020 erfolgte die Auszeichnung mit dem Landesnaturschutzpreis. Ein herausragender Verdienst war die Anlage der Aussichtspunkte „Eltinger Blick“ und „Eltinger Kopf“.

Michael Kast leitet seit 2008 die Umweltgruppe im Bürgerverein Eltingen, bekannt unter dem Namen „ Schlammbrüder“. Mittlerweile sind auch Schlammschwestern dabei. Die Umweltgruppe wurde 1981 von Walter Hartmann gegründet. Von 1981 bis heute sind 44 000  Arbeits -stunden ehrenamtlich geleistet. Feucht- und Trockenbiotope, 100 Nistkästen für Vögel , Hornissen, Fledermäuse und Falter sind aufgehängt worden. Auch Nistkästen für die Wasseramseln. 80 Ameisenhaufen sind zu betreuen. Viele Bienenhotels wurden hergestellt und aufgestellt. Außerdem wurde auf einer Höhe von 533 über NN der Eltinger Blick aufgeschüttet. Ein grandioser Aussichtsblick. Die Schlammbrüder setzen sich aktiv für ihre Umwelt in Eltingen ein. Sie sind ein Glücksfall für die Umwelt und die Artenvielfalt.

Fraktionsvorsitzender Helmut Noe sprach die Laudatio.

Zurück